SPEZIALITÄTEN Á LA SWANTJE
Schon als Kind bin ich gerne in den Schreib- oder Spielwarenladen gegangen, um mir Farbkästen anzusehen. Während sich andere Mädchen nach einer Puppe, die „Mama“ sagen konnte, verzehrt haben, ging mir das Herz auf, wenn ich Farben sah. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Und es erklärt sicher auch, warum ich male, wie ich male. Dabei war das erst nicht mein Berufsziel. Das stand lange eigentlich gar nicht fest. Obwohl ich mich damals schon eher für die „weichen“ Fächer interessiert habe, so was wie Kunst, Musik, Sport. Mathe oder Physik? Nein, danke – dann doch eher nicht!
SCHWELGEN MIT STOFF UND FARBE
Mein Glück war, dass auf der Fachoberschule damals, in den 1980er Jahren, zum ersten Mal der Zweig „Gestaltung“ angeboten wurde. Ein Lehrer erwähnte dann mir gegenüber das erste Mal den Begriff „Textildesign“ – und das war`s: Somit war mein berufliches Schicksal besiegelt. Mit großer Begeisterung stürzte ich mich zunächst in das Studium „Textildesign“, dann in die Arbeit, Stoffe für die Industrie zu entwerfen. Ich schwelgte im Farbenrausch, schöner als ich es mir in meiner Kindheit jemals zu erträumen wagte. Textildesign war das Richtige für mich. Ich war verantwortlich für die kreative Seite der Stoffkollektionen und hatte mit den schönsten Dingen der Welt zu tun: Stoff und Farbe!
DAS ERSTE BILD GING GLEICH ÜBER ECK
Viel später erst, nach zehn Jahren im Job als Textildesignerin und nach der Elternzeit - mein Mann Bernhard und ich hatten unsere beiden Kinder bekommen – war dann die Zeit reif für meine ersten Bilder. Die fast schon durch Zufall entstanden sind. Und das kam so: Mein Mann ist Innenarchitekt und sollte die Praxis seiner beiden Brüder, beide Ärzte, einrichten. Der passende Wandschmuck fehlte noch. Etwas Schlichtes, Abstraktes, aber trotzdem mit Farbe – das sollte es sein. Und Farbe – das war natürlich mein Stichwort. Ich ging in die Räume und saugte die Atmosphäre auf. Die Idee für diese Praxisräume war gleich eine Spezialität à la Swantje, die ich auch heute noch anbiete: Mein allererstes Gemälde ging gleich „über Eck“. Die Praxisbilder waren großformatig abtrakt und gingen somit über zwei Wände. In kniffliger Kleinarbeit habe ich den „Spezialrahmen mit Eckwinkel“ selbst entworfen und gebaut.
ZWECKMÄSSIGE KUNST - ODER KÜNSTLERISCHER ZWECK ?
Mittlerweile hat sich mein Angebot ausgedehnt. Ich schwelge beim Arbeiten nach wie vor in allen Farben des Universums. Zusätzlich auch noch auf Wunsch in Blattgold. Meine Bilder sind nicht immer an der Wand, Sie finden sie auch mal an einem Tresen. Oder ich integriere ein Regal – das wäre dann zweckmäßige Kunst – oder künstlerischer Zweck – ganz wie Sie wollen …