Gold in meinen Bildern ist für mich eine Bereicherung, sein Einsatz hat etwas Magisches. Es ist für mich eher Stilmittel denn Farbe und veredelt ein Gemälde mit glanzvollem, sakralem Hauch. Und Gold scheidet die Geister: Ungefähr die Hälfte meiner Kunden liebt seinen Einsatz, für die andere Hälfte geht Gold als Teil ihrer Bilder gar nicht! Zu welcher Gruppe gehören Sie? Ich bin gespannt darauf, das zu erfahren!
Nachdem Sie mir das jetzt natürlich nicht sofort mitteilen können, erzähle ich Ihnen stattdessen lieber noch ein wenig zu meiner Attitüde hinsichtlich dieses edlen Werkstoffes: Ich kann mich noch gut erinnern, als ich vor langer Zeit das erste Mal bei Bekannten ein Bild gesehen habe, das ebenfalls ein goldenes Element enthielt. Ganz in Rottönen gehalten, mit einer leichten Marmorierung und in der Mitte ein Quadrat aus Blattgold – ein optischer Wow-Effekt für mich! Heute ist der Einsatz von Gold eine Bereicherung meiner künstlerischen Arbeit. Und – wie eingangs schon erwähnt – keine Farbe, weder im realen noch im übertragenen Sinn. Denn Gold als Farbe kommt mir auf gar keinen Fall auf die Leinwand. Das wirkt für meinen Geschmack zu sehr wie schäbiges Ocker.
Das Gold, das ich verwende, ist entweder echtes Gold oder sogenanntes Schlagmetall: Messing vergoldet. Bei der Verwendung von echtem Gold – stellen Sie sich das Edelmetall als hauchdünnes Blättchen vor, acht mal acht Zentimeter groß, mit 24 Karat, sorgfältig auf Papier aufgelegt.
Messing altert mit den Jahren, was für mich Charme und schmerzender Verlust gleichzeitig bedeutet: Denn wie guter Wein oder auch der Naturstoff Holz lebt, atmet und sich verändert, reift auch das Messing im Bild. Das heißt, es wird dunkler mit den Jahren und verliert an Strahlkraft – dabei jedoch nicht an Reiz: Das Bild ist nicht mehr glatt, satt und glänzend, sondern dunkler, gebrochen und patiniert – mit seinem eigenen Charakter.
Wer den nagenden Zahn der Zeit umgehen und sich den anfänglichen goldenen Schimmer bewahren möchte, kann für sein Bild jederzeit das echte Blattgold wählen, denn Gold bleibt Gold. Wer sich für Schlagmetall entscheidet, muss auch nicht zwangsläufig auf ein strahlendes Gemälde verzichten. Denn dann gibt es ja immer noch mich – und ich restauriere gerne Ihr Bild mit neuen Schmuckelementen – aus Messing oder aus echtem Gold.